Heinz Maria Oeftering
Heinz Maria Oeftering (* 31. August 1903 in München; † 18. Mai 2004 in Frankfurt am Main[1]) war von 1957 bis 1972 Erster Präsident der Deutschen Bundesbahn und 1957 kurzzeitig Präsident des Bundesrechnungshofs.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oeftering, der Sohn eines Gymnasialprofessors, studierte Jura und spezialisierte sich auf Finanz- und Steuerrecht. Von 1932 bis 1934 war er Regierungsrat am Reichsfinanzhof, danach bis 1943 Oberregierungsrat im Reichsfinanzministerium. Im Anschluss wurde er zur Wehrmacht eingezogen, zuletzt als Unteroffizier.
1945 wurde er Präsident des Rechnungshofs in Rheinland-Pfalz und ab 1948 Honorarprofessor in Mainz. Von 1950 bis 1957 war er Ministerialdirektor im Bundesfinanzministerium. Vom 21. Februar bis zum 12. Mai 1957 war er Präsident des Bundesrechnungshofes[2].
Von 1957 bis zum Erreichen der Altersgrenze 1972 war er Erster Präsident der Deutschen Bundesbahn und bis 1977[1] Präsident des Verwaltungsrats der Deutschen Bundesbahn.[3] In seiner ersten Amtszeit sank die Zahl der Beschäftigten von 537.000 auf etwa 435.000, der Umsatz stieg von 6 auf 11 Milliarden Deutsche Mark. Im Mai 1962 wurde er für weitere fünf Jahre als Erster Präsident wiederernannt.[4] Am 5. Mai 1967 wurde er erneut in dieser Funktion wiederernannt. Die Amtszeit begann am 13. Mai 1967 und endete am 12. Mai 1972.[5] Während seiner Amtszeiten wurde ein Großteil des Bahnnetzes elektrifiziert sowie der Trans-Europ-Express und InterCity (1971) eingeführt. In seiner Amtszeit wurde die Organisationsstruktur umfassend verändert; u. a. wurde die Zahl der Bundesbahndirektionen wesentlich reduziert.
1959 und 1960 war er als erster Deutscher Präsident des Internationalen Eisenbahnverbands (UIC).[2] Um 1967 war er Vizepräsident des Verbandes.[4] Ende 1970 wurde er für seine Bemühungen um das Zusammenwachsen der Europäischen Eisenbahnen zum Kommandeur der Französischen Ehrenlegion ernannt.[6] Oeftering war Mitglied in zahlreichen Aufsichtsräten, unter anderem bei Volkswagen.[2] Er war Ehrenmitglied im Eisenbahner Hochsee-Sportfischer-Verein Lübeck-Travemünde e. V. Deren hochseetüchtiges Sportfischerboot Prof. Oeftering[7] wurde in seinem Beisein auf seinen Namen getauft. Er starb mit 100 Jahren.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bayerischer Verdienstorden (21. Mai 1962)[8]
- Kommandeur des spanischen Ordens Isabellas der Katholischen (11. März 1963)[8]
- Großes Bundesverdienstkreuz mit Stern und Schulterband (22. April 1963)[9]
- Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main (31. August 1963)[8]
- Offizier der französischen Ehrenlegion (18. Dezember 1963)[8]
- Ehrendoktor der TU Berlin, für seine Leistungen beim Aufbau der Bundesbahn (1965)[4]
- Honorary Knight-Commander des britischen Royal Victorian Order (18. Mai 1965)[8]
- Großoffizier des belgischen Ordens Leopolds II. (14. Juni 1966)[8]
- Goldene Bürgermedaille der Landeshauptstadt München (27. September 1968)[8]
- Großes silbernes Ehrenzeichen am Bande der Republik Österreich (17. Februar 1971)[8]
- Großoffizier des niederländischen Ordens von Oranien-Nassau (25. Oktober 1971)[8]
- Kommandeur der französischen Ehrenlegion (23. Dezember 1973)[8]
- Hessischer Verdienstorden (28. Juni 2000)[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Meldung Professor Oeftering verstorben. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 7/2004, ISSN 1421-2811, S. 290.
- ↑ a b c Professor Dr. Oeftering 85 Jahre. In: Die Bundesbahn, Jahrgang 1988, Heft 8, S. 758 f.
- ↑ Ohne weitere Quelle
- ↑ a b c Lebensläufe der Mitglieder des neuen Vorstandes der Deutschen Bundesbahn. In: Die Bundesbahn, ISSN 0007-5876, 10/1967, S. 344 f.
- ↑ Bundesverkehrsminister Georg Leber führte den neuen Vorstand der DB in sein Amt ein. In: Die Bundesbahn, ISSN 0007-5876, 10/1967, S. 337–343.
- ↑ Meldung Professor Dr. Oeftering Kommandeur der Ehrenlegion. In: Die Bundesbahn, Jahrgang 45 (1971), Heft 1/2, ISSN 0007-5876, S. 114
- ↑ Unser Vereinsboot. In: Internetauftritt. Eisenbahner-Hochsee-Sportfischer Verein Lübeck-Travemünde e. V., abgerufen am 9. September 2022.
- ↑ a b c d e f g h i j k Die Auszeichnungen des Professor Dr. jur. Dr. Ing. e. h. Heinz Maria Oeftering. In: ordensmuseum.de. Ordensmuseum.de, abgerufen am 14. Januar 2017.
- ↑ Bundespräsidialamt
Personendaten | |
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NAME | Oeftering, Heinz Maria |
ALTERNATIVNAMEN | Oeftering, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Manager und Präsident des Bundesrechnungshofs |
GEBURTSDATUM | 31. August 1903 |
GEBURTSORT | München |
STERBEDATUM | 18. Mai 2004 |
STERBEORT | Frankfurt am Main |
- Präsident (Bundesrechnungshof)
- Ministerialdirektor (Bund)
- Richter (Reichsfinanzhof)
- Verwaltungsjurist
- Vorstand (Deutsche Bundesbahn)
- Jurist in der Finanzverwaltung
- Ehrendoktor der Technischen Universität Berlin
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes mit Stern und Schulterband
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Träger des Hessischen Verdienstordens
- Träger des Ordens von Oranien-Nassau (Großoffizier)
- Träger des Ordens Leopolds II. (Großoffizier)
- Träger des Großen Silbernen Ehrenzeichens am Bande für Verdienste um die Republik Österreich
- Honorary Knight Commander des Royal Victorian Order
- Mitglied der Ehrenlegion (Kommandeur)
- Hundertjähriger
- Deutscher
- Geboren 1903
- Gestorben 2004
- Mann
- Ministerialbeamter (NS-Staat)
- Beamter (Rheinland-Pfalz)